Region: Südtirol - Trentino | Provinz: Bozen [BZ]

Mittwoch - 12.12.2007

Time Square @ Schweiz

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Time Square in der Schweiz

Man nehme ein riesiges Zirkuszelt, 5 Wochenenden, 15 Bars und Vereine aus der näheren Umgebung, 5 Top Coverbands, eine große Bühne und eine perfekte Organisation. Fertig ist ein Bar Pub Festival. Diese Art zu Feiern wählen die Schweizer erfolgreich schon seit vielen Jahren. Jedes Wochenenden pilgert das vorwiegend junge Partyvolk in Massen zu diesen Events.
Die einzige Südtiroler Band die sich einen festen Platz in dieser Unterhaltungsmaschinerie erkämpft hat sind Time Square. Seit ihrer Gründung vor mittlerweile 3 Jahren spielen sie mehrmals im Jahr in der Schweiz. Der Südtirol heute Moderator und Bandleader Alex Ploner weiß, wie schwer es ist in dieser Szene Fuß zu fassen und vor allem sich über Jahre zu halten.

Alex Ploner: Ich spiele seit mittlerweile 10 Jahren auf solchen Festivals in der Schweiz. Die Vorgaben der Veranstalter sind beinhart. Genaue Spielzeiten sind einzuhalten, die Band muss die 3000 Festivalbesucher vom ersten Moment an in ihren Bann ziehen und zur Stimmung anpeitschen, die Dezibel sind genauestens einzuhalten, sprich 90 db im Schnitt, denn sonst verliert der Veranstalter die Lizenz. Das setzt eine professionelle Tonanlage und einen ausgebildeten Tontechniker voraus, damit die ganze Sache sehr gut klingt. Zudem muss die Band neben den Klassikern der Musikgeschichte auch die neuesten Hitparadenstürmer im Programm haben. Es zählt nur, was dem Publikum gefällt und was ankommt. Sonst lassen Dich die Schweizer auf der Bühne sterben und du bist schneller aus dem Festival-Geschäft draußen als dir lieb ist.

Südtirolerin: Wie läuft dann so ein Festival ab?

Alex Ploner: Mich beeindruckt immer wieder die perfekte Organisation. Etwas, was bei uns in Südtirol leider bei vielen Veranstaltungen oft fehlt. In der Schweiz gibt es keine Kompromisse. Die Auflagen der Behörden sind fast schon unmenschlich. Neben der genauen Einhaltung der Dezibel, sprich der Lautstärke, muss ausreichende Sicherheitspersonal da sein, die Toiletten funktionieren perfekt, in den Spielpausen der Band sorgt ein D.J. für Stimmung und vor allem die Organisation der Bars und Stände im Zelt ist beeindruckend. Es ist ein Dorffest im Zelt sozusagen, wo aber keine Wünsche offen bleiben. Die Stände sind fantasievoll gestaltet, 0815 gibt es hier nicht. Es zählt nur die Qualität. Es ist schließlich kein billiger Spaß, denn der Eintritt kostet 15 Euro und auch mehr und wer das Preisniveau der Getränke in der Schweiz kennt.. der weiß, dafür muss schon was geboten werden.

Südtirolerin: Time Square hast Du vor 3 Jahren gegründet und bist gleich von 0 auf 100 gestartet. Wie schwer ist es heutzutage, so ein Unternehmen auf die Beine zu stellen?

Alex Ploner: Einmal ist es schwer es überhaupt auf die Beine zu stellen und noch schwerer ist es, eine Band auf den Beinen zu halten. Wenn wir on Tour sind, dann führen wir 3 Tonnen Material mit uns, wir verfügen über Tirols modernste Ton- und Lichtanlage. Bei uns stehen 6 Leute auf der Bühne und hinter der Bühne arbeiten 4 Techniker.
Wenn ich andere Bands in der Schweiz sehe, die karren einen Sattelschlepper voll Material an, es gibt Videoleinwände auf der Bühne, Bühnenfeuerwerk, Kostüme, Treppen, Boxentürme und es spielen 6 und manchmal auch mehr Musiker auf der Bühne. An so einem Punkt angelangt muss das Ganze auch als Unternehmen gesehen werden, da kann es sich keine Band mehr leisten zu sagen, wir sind fünf Freunde, die sich halt mal zum Musikmachen treffen und nur Gaudi dabei haben. Diese Bands sind schneller vom Fenster weg, als ihnen lieb ist. Zudem wird es auch finanziell sehr schnell eng, denn die Gagen sind mehr als im Keller. Entweder ganz groß oder ganz klein lautet die Devise. Entweder Mercedes oder Lidl.. das ist auch im Musikgeschäft die Marschrichtung.

Südtirolerin: Hier in der Schweiz pilgern 3000 Leute zu diesen Festen, in Südtirol hingegen werden immer mehr Zeltfeste aufgelassen. Woran fehlts?

Alex Ploner: Es kommen immer wieder Veranstalter zu mir in meine Agentur Alex Events und fragen, was los sei mit ihrem Fest, weil keine Leute mehr kommen. Ich stelle dann den Veranstaltern oft die Gegenfrage: Würdest du in ein Zelt sitzen, wo du zu kalt hast, selbst an kühlen Augustabenden, wo der Boden staubt oder wo man im Schlamm stecken bleibt, wo ich seit Jahren dieselben Hühnchen bekomme, dieselben Würste, keine Atmosphäre herrscht, die Musik nicht nach dem Geschmack des Publikums ist, zu hart, zu laut, zu volkstümlich, zu modern, was auch immer und der Höhepunkt des Abends eigentlich darin besteht, Ihn irgendwie überlebt zu haben. Das kann es nicht sein. Es verändert sich sehr viel in diesem Bereich in den nächsten Jahren bin ich überzeugt. Das Publikum ist sehr kritisch geworden, das Geld sitzt nicht mehr so locker und das Preis-Leistungsverhältnis muss auch hier stimmen.

Genau deswegen sagen die Schweizer auch, wer nicht Qualität liefert und mitarbeitet der ist nicht mehr dabei. Das gilt für die Bands genauso, wie für die Standbetreiber, die Zulieferfirmen und die Gäste. Randalierer werden bei den Bar Pub Festivals gnadenlos rausgeworfen und wer Sachen mutwillig zerstört wird an Ort und Stelle angezeigt. Menschen wollen feiern, sich treffen und Spaß haben, ich finde das soll man Ihnen auch in Zukunft ermöglichen, denn der falscheste Weg ist es, alles abzuschaffen, schlecht zu reden oder zu verbieten. Bei uns wird sehr oft nur gejammert, geschimpft und verboten, aber wenn es dann um Alternativen geht, um Qualität, dann verstummen plötzlichen die lautesten Kritiker, denn es fehlt dann an guten, konstruktiven Gegenvorschlägen.
Wir brauchen ja nicht weit zu gehen, um zu sehen wie es auch gemacht werden kann. Nicht umsonst erleben wir als Time Square die tollsten Bälle in Innsbruck, mit 4000 oder 6000 Besuchern, wir haben dreimal in Folge auf dem Ball der Tiroler Wirtschaft im Congress Innsbruck gespielt. Balltradition hin oder Balltradition her, da können wir uns südlich des Brenners manchmal eine Scheibe abschneiden.

Südtirolerin: In diesen drei Jahren Time Square hat sich die Band einige Male verändert. Wie schaut Time Square momentan aus?

Alex Ploner: Es braucht sehr viel Einsatz, aber auch Glück, dass so eine Band über Jahre funktioniert. Nicht jeder ist dem Tourstress gewachsen. Wenn wir in der Schweiz spielen, sind wir für einen Auftritt immerhin 27 Stunden unterwegs. Da leiden Familie, Beziehungen und Arbeit darunter. So manch einer stellt sich das Ganze rosiger vor, als es dann ist. Die Stunden auf der Bühne sind eine Sache, das Drumherum ist eine andere. Seit der Time Square Gründung sind der Schlagzeuger Wolfgang Schrötter aus Algund und Gitarrist Andi Ertl aus Innsbruck mit im Boot. Gewechselt haben die Bassisten, wobei ich derzeit auf zwei hervorragende Bassisten aus Nordtirol zählen kann, Tom Tolloy und Robert Zimmermann. Als Sänger ist seit letzten Herbst der Profimusiker Christian Theiner in der Band und ihren ersten großen Auftritt mit Time Square hatte beim Bar Pub Festival in der Schweiz Annika Borsetto aus St. Jakob Nähe Leifers, die mit ihrer sympathischen Art, aber vor allem mit ihrer rockigen Stimme die Schweizer begeistert hat.
Vor uns liegt nun ein intensives Jahr mit Auftritten beim Stadtfest Bruneck, bei der Vip Gala in Alta Badia, als Vorgruppe von LIQUIDO im August, bei der Gesundheitsgala in Meran und vielen mehr. Wir freuen uns schon sehr darauf. 
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Time Square
Hans Wassermann 11
39039-Niederdorf

Website: www.timesquare.bz

Phone: +39 348 2338923
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